Traumatherapie bei Babys und Kleinkindern
Die Integrative bindungsorientierte Traumatherapie für Babys und Kleinkinder. Schon bei Säuglingen und Kleinkindern treten nach schwierigen Erlebnissen eindeutige Symptome auf, die mit der Belastung in Verbindung stehen. Besonders prägend sind unter anderem längere Trennungen von Bezugspersonen und der vertrauten Umgebung sowie medizinische Eingriffe.
Diese Erfahrungen können den Start ins Leben für diese Babys, aber auch die engsten Bezugspersonen zu einer Belastungsprobe machen. Die Ursachen der Traumatisierungen und Symptome, die auftreten, können dabei vielfältig und verschieden sein. Während manche Ursachen offensichtlich sind, sind andere verborgen und nicht immer sind diese auf den ersten Blick ersichtlich.
Die Ursachen für traumatische Erfahrungen von Säuglingen und Kleinkindern
Die Ereignisse, die für ein Baby traumatisch wirken können, können bereits während der Schwangerschaft, im Geburtsprozess oder nach der Geburt auftreten:
- Komplikationen in der Schwangerschaft
- traumatische Geburtserfahrung (vorzeitige Plazentalösung, Not-Kaiserschnitt, Saugglockengeburt, etc…)
- Frühgeburt und Aufenthalt auf der Neonatologie
- frühe Erkrankungen
- Krankenhausaufenthalt im Rahmen einer Operation
- Unfälle
- schmerzhafte medizinische Behandlungen
- Adoption oder andere Verlusterfahrungen
- aktives oder passives Erleben von Gewalt
Häufige Symptome und Anzeichen bei traumatisierten Babys und Kindern
Eines der häufigsten Symptome sind Regulationsstörungen – hier insbesondere panisches Weinen und nicht zu beruhigendes Schreien. Das Schreien tritt oft auf und dauert lange.
Für die Eltern oder Bezugspersonen ist dies oft nur schwer auszuhalten.
Auch wenn Babies und Kinder sehr schreckhaft sind oder apathisch und abwesend wirken, kann das auf posttraumatischen Stress hindeuten. Weiterhin können Schlafprobleme (beim Einschlafen und Durchschlafen), sowie Still- oder Ess-Schwierigkeiten auftreten.
Im weiteren Verlauf zeigen sich auch übermäßige Trennungsängste. Insgesamt berichten Eltern oder Bezugspersonen davon, dass sie einfach das Gefühl haben, dass mit dem Baby oder Kind etwas nicht stimmt und sie selbst aber keine Lösung dafür finden.
Weitere Anzeichen können sein:
- Schwierigkeiten bei der Regulation von Gefühlen bei Kleinkindern
- Vermeidung von Situationen, die mit der traumatischen Erfahrung in Beziehung stehen
- Albträume
- Irritierbarkeit und deutliche Schreckhaftigkeit
- plötzliches Erstarren und ins-Leere-Schauen (Dissoziation)
- Wiederholung des Erlebten im Spiel (z.B. Unfall oder medizinischer Eingriff,…)
- kaum Muskelspannung beim Säugling
- leise und schwache Stimme bei einem Säugling und macht sich kaum bemerkbar
Die integrative bindungsorientierte Traumatherapie
Die integrative bindungsorientierte Traumatherapie kann Babys und Kleinkindern sowie deren engsten Bezugspersonen helfen, die traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten.
Die I.B.T.© – Integrative Bindungsorientierte Traumatherapie ist eine Methode zur Traumabehandlung bei Säuglingen, Kleinkindern und Vorschulkindern, bei der mit den Bezugspersonen, an der Bindung zwischen der Bezugsperson und dem Kind und direkt mit dem Kind traumaintegrativ gearbeitet wird.
Die integrative bindungsorientierte Traumatherapie enthält Elemente aus der Tiefenpsychologie, der Verhaltenstherapie, der körperorientierten Arbeit, der bindungsbasierten Psychotherapie und der speziellen Psychotraumatologie (mit EMDR) für Kinder und Jugendliche.
In der I.B.T.® wird in drei Phasen gearbeitet. Zuerst werden die Belastungen der Bezugsperson in Bezug auf das Trauma des Kindes aufgearbeitet, aber auch deren Ressourcen einbezogen. In einer zweiten Phase wird an der Beziehung bzw. Bindung zwischen der Bezugsperson und dem Kind gearbeitet. Danach wird die traumatische Erfahrung mit Unterstützung der Bezugsperson direkt mit dem Kind bearbeitet.