Therapie für Schreibabys und Eltern
Sie schreien unstillbar, lassen sich nicht ablegen, schlafen schlecht und haben Schwierigkeiten beim Stillen. Für die Eltern bedeutet dieser Zustand bereits nach kurzer Zeit eine große Überforderung, ständige Anspannung, Wut und Verzweiflung. Begleitet von dem Gefühl, irgendetwas falsch zu machen, stoßen sie bald an ihre körperlichen und emotionalen Grenzen und wissen oft nicht, wo sie entsprechende Hilfe finden. Die bietet betroffenen Familien in den den ersten Lebensjahren des Kindes die notwendige Unterstützung.
Die Ursachen von Schreibabys können vielfältig sein:
- Schwieriger Geburtsverlauf
- Wochenbettdepression
- Depressive Verstimmung der Mutter
- Andere psychische Erkrankungen der Mutter
- Spannungen in der Beziehung zwischen den Eltern
Ist mein Baby ein Schreibaby?
Als Schreibaby gelten Neugeborene, die innerhalb einer Woche an mindestens drei Tagen für mindestens drei Stunden schreien. Bleibt dieses Verhalten für die Dauer von mindestens drei Wochen aufrecht, ist die offizielle Definition eines Schreibabys erfüllt. Doch auch kürzere oder weniger häufige Schreiattacken können zu einer großen Belastung für die Eltern werden und Unterstützung von außen erfordern.
In jedem Fall gilt: Wenn Sie sich während der Schreiattacken Ihres Babys hilflos, überfordert oder wütend fühlen, ist es sinnvoll, sich professionelle Hilfe zu suchen. Aggressionen, impulsive Reaktionen oder gar Handlungen, die dem Baby Schaden können (wie zum Beispiel das Schütteln des Neugeborenen) sind Alarmzeichen, die auf eine chronische Überforderung hinweisen.
Was sind Regulationsstörungen?
Ein neugeborenes Baby kann sich nicht selbst regulieren, sondern tut dies über seine Umwelt und besonders über seine Bezugspersonen. Ist die Beziehung zwischen dem Neugeborenen und seiner Bezugsperson aus irgendeinem Grund gestört oder stehen Baby und/oder Mutter unter Stress, kann es zu Schwierigkeiten bei der Regulation kommen. Neben unstillbarem Schreien zählen auch Fütter- und Schlafstörungen zu den Regulationsstörungen.
Wie funktioniert die Therapie?
Da sich Säuglinge und kleine Kinder über ihre Bezugsperson regulieren, erfolgt die therapeutische Arbeit über diese Person. In den meisten Fällen ist das die Mutter, die im Zuge der Therapie wieder die nötige inner Ruhe und das Vertrauen in ihre Fähigkeiten zurückerlangt.
Die Therapie bietet der Mutter einen geschützten Raum, in dem sie ihre negativen Gedanken und Gefühle dem Kind gegenüber endlich aussprechen darf. Diese Erfahrung ist für betroffene Mütter oft schon eine große Entlastung. Die Sitzungen finden meist im Beisein des Babys statt, einzelne Termine auch nur mit der Mutter allein.
Ziel ist die Stärkung der Beziehung zwischen Mama und Baby und die Förderung der Feinfühligkeit der Mutter gegenüber ihrem Kind. Durch das adäquate Erkennen seiner Signale, kann die Mutter entsprechend reagieren und das Baby erlebt weniger Stress.
Zusätzlich fördert die Therapie die Regulationsfähigkeit der Mutter, was sich wiederum positiv auf die Regulation des Babys auswirkt.
Zusätzlich werden in den Sitzungen Bewältigungsstrategien und Entspannungstechniken erarbeitet, mit deren Hilfe schwierige Situationen leichter gelöst werden können. Besonders die Hypnose eignet sich gut, um die inneren Ressourcen wieder zu aktivieren und zu stärken.