Die Vater-Kind-Bindung in der Schwangerschaft fördern
Vorgeburtliches Bonding für Väter
Eine Beziehung zu ihrem ungeborenen Kind aufzubauen, ist für viele Mütter wesentlich einfacher als für die meisten Väter. Vom ersten Tag, an dem sich klare Schwangerschaftszeichen zeigen, spüren sie die Anwesenheit ihres Babys. Ab dem zweiten Trimester entgeht ihnen kein Tritt, kein Purzelbaum und kein Schluckauf des kleinen Mitbewohners in ihrem Bauch. Es ist ganz natürlich, dass Mütter auf die Bewegung in ihrem Bauch reagieren, mit ihrem Baby sprechen und über den Bauch streicheln. Diese Kommunikation zwischen Mutter und Kind schafft eine starke Beziehung und eine gute Basis für eine sichere Bindung – und das bereits vor der Geburt.
Wie können Väter die Beziehung zu ihrem ungeborenen Kind stärken?
Vätern fällt es oftmals schwer, diese Art der Beziehung zu ihrem ungeborenen Kind aufzubauen. Kleine Rituale im Alltag können dabei helfen und die positiven Auswirkungen des vorgeburtlichen Bondings von Vätern zeigen sich bis ins Kleinkindalter und darüber hinaus.
Begrüßen Sie Ihr Baby
Bereits am Anfang des zweiten Trimesters sind alle Sinne des Babys voll ausgeprägt. Es fühlt und schmeckt seine direkte Umgebung und kann Mamas und Papas Stimme hören. Diese erkennt es auch nach der Geburt und fühlt sich bei ihrem Klang sicher und geborgen.
Sie können sich von ihrem Baby im Bauch genauso verabschieden und es begrüßen wie Ihre Frau. Das stärkt das Gefühl, dass das neue Familienmitglied bereits wirklich da ist schon in der Schwangerschaft. Und auch das Baby freut sich über Papas Stimme.
Reden Sie über Ihr Baby
Alle werdenden Eltern haben bestimmte Vorstellungen davon, wie sich ihr Kind entwickeln wird. Sprechen Sie miteinander über Ihre Wünsche und Hoffnungen für Ihr Baby und suchen Sie gemeinsam einen Namen aus. Welchen Beruf wird es später vielleicht ausüben? Wird es einmal selbst Kinder haben, mit denen Sie als Großeltern durch den Garten jagen?
Diese Vorstellungen gemeinsam zu entwickeln ist ein wichtiger Teil beginnender Elternschaft und stärkt die Beziehung zu Ihrem Baby.
Gehen Sie gemeinsam zur Geburtsvorbereitung
Ein Geburtsvorbereitungskurs kann die Angst vor der bevorstehenden Geburt bei beiden Elternteilen reduzieren. Die entspannte Einstellung der Eltern überträgt sich wiederum auf das Baby. Im Zuge der Geburtsvorbereitung verstehen Väter auch Ihre wichtige Rolle während der Schwangerschaft und unter der Geburt besser und können sich optimal darauf vorbereiten.
Lesen Sie eine Gute-Nacht-Geschichte vor
Ein ruhiger Abend ist die perfekte Gelegenheit, um sich als Familie näher zu kommen. Gemütliches Kuscheln auf dem Sofa schafft ein Gefühl von liebevoller Geborgenheit und das ist für die werdende Mutter ganz besonders wichtig. Wenn sie sich entspannt fühlt, ist es auch das Baby in ihrem Bauch.
Sie können Ihrem Baby zum Beispiel eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen, die sie selbst als Kind geliebt haben. Damit teilen Sie auch gleich etwas aus Ihrem eigenen Leben mit Ihrem Baby.
Singen Sie ein Lied
Wenn Sie lieber singen als lesen, dann können Sie natürlich auch ein Gute-Nacht-Lied für den Babybauch anstimmen. Singen tut dem ganzen Körper gut, lindert Schmerzen und reduziert Stress – und vielleicht bringen Sie Ihre Frau auch so richtig zum Lachen.
Gehen Sie mit zu Untersuchungen
Für viele werdende Väter ist es vor allem zu Beginn einer Schwangerschaft schwierig, die Präsenz eines Babys im Bauch Ihrer Frau wirklich zu begreifen. Bei einem Ultraschall können Sie zum ersten Mal sehen, dass dieses Baby wirklich real ist.
Wenn Sie Ihre Frau regelmäßig zu Ultraschalluntersuchungen begleiten, können Sie auch die Entwicklung und das Wachstum Ihres Babys beobachten. Und Sie werden staunen, was sich in kurzer Zeit tut!
Feiern Sie Vatertag
Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit, bereits während der Schwangerschaft einen Vatertag zu feiern. Denn was vielen werdenden Eltern gar nicht bewusst ist: Sie sind schon Papa und Mama!
Das Geschenk für diesen allerersten Vatertag kann Ihr Baby zwar noch nicht selbst basteln, aber vielleicht kann Ihre Frau ja dabei helfen.
Spielen Sie mit Ihrem Baby
Ja, auch im Bauch sind Babys bereits sehr verspielt. Wenn es das nächste Mal gegen Mamas Bauch tritt oder boxt, können Sie mit einem sanften Klopfen darauf antworten. Probieren Sie doch auch mal aus, ob Ihr Baby an derselben Stelle zurück boxt, wenn Sie anklopfen.
Sorgen Sie für Entspannung
Stresshormone der Mutter gehen über die Plazenta auch auf das Baby über und stören die optimale Entwicklung und das Wachstum des Kindes. Als Vater können Sie sich überaus nützlich machen, wenn Sie für eine entspannte Atmosphäre zu Hause sorgen und Ihre Frau verwöhnen. Massieren Sie ihre Füße, erfüllen Sie (auch ungewöhnliche) Essenswünsche oder hören Sie einfach nur zu, wenn Ihre Frau ihre Sorgen und Ängste mit Ihnen teilen möchte.
Welche Rituale haben Sie, um die vorgeburtliche Beziehung zwischen Vater und Baby zu stärken? Ich freue mich über Ihre Vorschläge und Erfahrungen in den Kommentaren!