Begleitung bei Fehl- und Totgeburt
Mit dem Bekanntwerden einer Schwangerschaft wächst im Körper einer Frau nicht nur ein Baby heran, es entwickelt sich auch eine Bindung zum Kind. Hoffnungen, Wünsche und Pläne für die gemeinsame Zukunft entstehen. Mit einer Fehlgeburt wird den Eltern all das schlagartig genommen. Trauer, Wut, Verzweiflung und mitunter auch Hass dem eigenen Körper gegenüber sind Gefühle, die in dieser Situation häufig auftreten. Diese Gefühle sind normal und dürfen sein, sie werden aber oft vom direkten Umfeld der Eltern nicht ernst genommen. Eine Fehl- oder Totgeburt ist jedoch stets ein großer Verlust und erfordert ausreichend Zeit und Raum für die Trauerarbeit.
Vielen Eltern fehlt ein Abschiedsritual
Wie traumatisierend eine Fehl- oder Totgeburt erlebt wird, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:
- Wie weit war die Schwangerschaft fortgeschritten?
- Wie war der Umgang durch betreuende Personen mit den Eltern?
- Gab es die Möglichkeit, sich zu verabschieden?
Auch die Gründe für den Abort spielen dabei eine große Rolle. Diese zu kennen und zu verstehen, ist für viele Eltern bereits eine Hilfe bei der Verarbeitung des Verlusts.
Therapeutische Begleitung
Nach einer Fehlgeburt haben Frauen keinen Anspruch auf Mutterschutz und sind schon sehr bald in ihrem gewohnten Alltag zurück. Eine therapeutischen Begleitung bietet den notwendigen Rahmen und ermöglicht das Durchleben eines natürlichen und gesunden Trauerprozesses.
Abhängig von den Symptomen kommen unterschiedliche therapeutischen Methoden zum Einsatz. Bei starken Ängsten, Depressionen, Panik und Traumafolgeerkrankungen sollte eine intensive Psychotherapie erfolgen.
Die Aufarbeitung einer Fehl- oder Totgeburt ist auch ür zukünftige Schwangerschaften von großer Bedeutung. Sie reduziert Ängste und Sorgen und ermöglicht ein positives Erleben der Schwangerschaft.